Systemische Psychotherapie

Systemische (Familien-)Therapie ist eine Form der Psychotherapie, die Gesundheit und Krankheit, Leiden und Wohlbefinden im Zusammenhang mit relevanten Beziehungen, mit dem Selbstbezug und den Lebenskonzepten von Menschen sieht. Wir verstehen Psychotherapie als Rahmen, in welchem Klient:innen unter Einbeziehung ihrer sozialen Lebenswelt in autonomer Weise gegebene Leidenszustände auflösen bzw. für sie passende Lösungen entwickeln.

(Quelle: Homepage der Lehranstalt für Systemische Familientherapie, Mai 2024, https://www.lasf.at/ausbildung)



Besonders wichtig ist es mir, Ihnen grundlegend mit Offenheit und Wertschätzung für Ihre Erfahrungen, Strategien und bisherigen Lösungsversuche zu begegnen.



In der gemeinsamen Arbeit orientieren wir uns an Ihren Anliegen und Bedürfnissen. Daraus abgeleitete Ziele und Wünsche setzen als Wegweiser und Leuchtturm den Fokus der Therapie. Dabei ist es absolut in Ordnung, wenn Sie anfangs noch gar nicht so genau wissen, wohin Ihre Reise gehen soll, und auch, wenn Zielvorstellungen sich im Laufe der Zeit verändern.



Methodisch arbeite ich hauptsächlich im Gespräch. Ergänzend biete ich - je nachdem was zu Ihnen und Ihrem Anliegen passt – symbolisierende, visualisierende und externalisierende Praktiken (Aufstellungen mit dem Systembrett, Timeline, Zeichnen, Malen etc.), hypnosystemische Techniken (ressourcenaktivierende Arbeit mit Trance-Zuständen, Imaginationsübungen) sowie achtsamkeitsorientierte Methoden an. Dabei sind eine konstruktivistische Grundhaltung und der narrative Ansatz besonders prägend für mein therapeutisches Angebot.

Konstruktivismus

Im Konstruktivismus (auch „Beobachtertheorie“ genannt) wird davon ausgegangen, dass wir Menschen die Welt unterschiedlich wahrnehmen – je nach dem, welche Bedeutung die Phänomene für uns haben. Das wiederum hängt von unseren Vorerfahrungen, der sozialen Position, der körperlichen Konstitution etc. ab. Bei Konflikten zwischen Einzelpersonen oder auch gesellschaftlichen Gruppen kann ziemlich deutlich werden, dass wir oft „in verschiedenen Welten“ leben – die uns allen jeweils „wirklich und wahr“ vorkommen. Wir brauchen ein Weltbild – wie eine Landkarte – , um uns zu orientieren und handlungsfähig zu sein. Psychotherapie ermöglicht es, sich mit dem eigenen Standort und der eigenen Landkarte, mit der Sie durchs Leben gehen, auseinanderzusetzen und sie gegebenenfalls zu aktualisieren. Darüber hinaus kann auch das Verständnis für die Karten der anderen wachsen.



„The map is not the territory.”
(Alfred Korzybski)

Narrativer Ansatz

Die narrative Therapie (nach M. White, D. Epston, J. Freedman etc.) basiert auf der Beobachtung, dass wir Menschen unseren Leben durch Geschichten Bedeutung verleihen. Dabei gibt es über jedes Leben eine Vielzahl an Geschichten zu erzählen. Mit welchen Erzählungen wir unsere Identität eng verknüpfen und auf welche Art wir Geschichten, die andere über uns erzählen, annehmen, spielt eine große Rolle dafür, wie es uns geht. Diese Geschichten sind unsere Realität. Schwierige, vielleicht auch gewaltvolle Erfahrungen können als solche nicht aufgelöst werden. Das narrative Arbeiten ermöglicht jedoch, sie auf passende und ressourcen-aktivierende Weise in die eigene Lebensgeschichte einzuordnen und so zu mehr Ruhe zu kommen.
Relevant für die Art und Weise, wie wir uns erzählen, sind auch gesellschaftliche Diskurse über soziale Gruppen, zu denen wir gehören, und kulturelle Wertvorstellungen. Gern möchte ich Sie dabei begleiten, Ihre hilfreichen und stärkenden Geschichten (wieder) zu finden und lebendig werden zu lassen.



„The person is not the problem. The problem is the problem.”
(Michael White)

Systemische Paartherapie

Systemische Paartherapie kann dabei helfen, Probleme und Belastungen in der Partner:innenschaft aufzulösen bzw. zu lindern. Anliegen für Paartherapie können sich um Spannung und Streit, aktuelle oder vergangene Loyalitätsbrüche, Problemstellungen in der Sexualität und Intimität, das unterschiedliche Bewältigen kritischer oder traumatischer Lebensereignisse, ungelöste Fragen der Gerechtigkeitsbalance zwischen den Partner*innen und der Kooperation im gemeinsamen Alltag, ungelöste Entscheidungsfragen rund um eine gemeinsame Zukunft, den Umgang mit individuellen Leidenszuständen, die das gemeinsame Leben beeinflussen, Aushandlungen bezüglich der gemeinsamen Beziehungsform, Fragen im Kontext von Elternschaft und weitere Themen drehen.
(Quelle: K. Grossmann, 2017, https://www.lasf.at/wp-content/uploads/2018/04/SN_1_17__Art.Grossmann.pdf, mit eigenen Ergänzungen)


Voraussetzung ist, dass sich beide Partner:innen mit der gemeinsamen Beziehung beschäftigen wollen.


Ich unterstütze Sie gern, indem ich einen kommunikativen Rahmen biete, in dem Sie sich anders als zu zweit auf die Auseinandersetzung mit Ihren Themen einlassen und neue Handlungsspielräume und Wege finden können. Paartherapie kann Ihnen ermöglichen, typische Kommunikationsmuster zu erkennen und zu durchbrechen und neue Strategien im Umgang mit Belastungen zu entwickeln. So können auch neue Perspektiven darauf entstehen, wie Sie mit all Ihren Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten als Paar leben wollen und was Sie dazu brauchen.


Sowohl Liebespaare als auch Elternpaare jeder Art sind herzlich willkommen.

Systemische Familientherapie

Üblicherweise wird Psychotherapie im Einzelsetting in Anspruch genommen. Ich möchte Sie einladen, zu überlegen, ob Ihre Probleme oder Symptome mit anderen wichtigen Menschen zusammenhängen und ob es Personen gibt, mit denen Sie gemeinsam Lösungen und neue Perspektiven entwickeln könnten.


Familientherapie kann hilfreich sein, wenn Eltern sich unsicher fühlen in Bezug auf die Entwicklung des Kindes oder sich Sorgen um ihr Kind/ ihre Kinder machen. Ebenso kann der Ausgangspunkt sein, dass es aus Perspektive des Kindes Schwierigkeiten mit den Eltern oder der Beziehungssituation der Eltern gibt. Familientherapie bietet zudem einen anderen Gesprächsrahmen, wenn es häufig Streit zwischen Familienmitgliedern gibt oder kaum noch miteinander geredet wird. Ebenso kann sich das Anliegen auf die Bewältigung eines gemeinsamen Verlusts oder die Trauer über eine Krankheit beziehen. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Thema passend für eine Familientherapie ist, wenden Sie sich gern an mich.


Bei den Personen, die gemeinsam in Therapie kommen, kann es sich um Eltern und Kinder, um Geschwister oder anderweitig Verwandte oder auch um Konstellationen handeln, die nicht im herkömmlichen Sinn unter „Familie“ fallen.
Wichtig ist, dass Sie durch für Sie relevante Beziehungen miteinander verbunden sind.



Wer bei einer Familientherapie persönlich anwesend ist, kann sich im Laufe der Sitzungen je nach Anliegen und Motivation der Einzelnen verändern.

SCHWANGERSCHAFTS(KONFLIKT)BERATUNG

Eine ungeplante oder ungewollte Schwangerschaft ist für viele Menschen eine große Herausforderung. Viele ungewollt Schwangere haben Gesprächsbedarf mit einem unbeteiligten, wertschätzenden Gegenüber, um sich über ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche klar zu werden.
Zudem tauchen oft Fragen und Sorgen auf, zu denen Informationen gebraucht werden, um eine gute Entscheidung für sich finden zu können.
Ich unterstütze Sie gern neutral und offen dabei, Ihrer persönlichen Entscheidung näher zu kommen. Bei Bedarf gebe ich auch Informationen dazu, welche Möglichkeiten es zum Schwangerschaftsabbruch in Wien gibt bzw. welche Unterstützungsmöglichkeiten bei Fortführung einer Schwangerschaft zugänglich sind.
Bei akutem Zeitdruck zur Entscheidungsfindung bemühe ich mich, Ihnen einen möglichst zeitnahen Beratungstermin anzubieten.
Sie können die Beratung auch als Paar in Anspruch nehmen. Wichtig ist mir jedoch, dass die Entscheidung über Beendigung oder Fortführung einer Schwangerschaft bei der Frau bzw. schwangeren Person liegt.


Psychotherapeutische Begleitung biete ich auch bei



• Krisen und Ängsten in gewollten Schwangerschaften
• kritischen Diagnosen im Rahmen der Pränataldiagnostik
• Schwangerschaftsverlust
• der Integration schwieriger und traumatischer Geburten und Krisen nach der Geburt
• Kinderwunschprozessen
• etc.